Geschichte

... erschien jährlich, außer im Jahr 1814, als aufgrund der Kriegswirren nur ein Supplement zu 1813 veröffentlicht werden konnte. Der Umfang wuchs stetig an, beispielsweise schon 1822 bis 1834 von 12.000 auf 17.000 Adressen. Die Aufnahme der Adressen war gratis. Das Adressbuch blieb nach dem Tod des Gründers 1821 im Verlag Hermann's Erben mit Sitz bis 1884/85 am Fischmarkt 10, danach am Speersort 11. Herausgeber waren nach 1821 Hermanns Schwiegersohn, der Buchhalter Ambrosius Heinrich Hartmeyer (1786-1855), dann dessen Sohn, der Advokat Dr. iur. Heinrich Emil Hartmeyer (gest. 1902), und schließlich dessen Enkel Dr. iur. Alfred Victor Hermann Hartmeyer (geb. 1875).

1830 vergrößerte man das Format, erneut 1841 durch Übergang zum Quartformat, 1857 sogar zum Großquartformat, was aber wenig Anklang fand und wieder rückgängig gemacht wurde, bis 1878 dann aufgrund der inhaltlichen Expansion kein Weg mehr an diesem Format (30x23,5 cm) vorbei führte. Der Seitenumfang stieg dann von 1880 bis zum Jahrhundertende weiter von knapp 800 auf 1.400 Seiten an.
Seit Anfang der 1840er Jahre erhöhte der Herausgeber die Aktualität durch Beigabe eines Nachtrags, der um Himmelfahrt ausgeliefert wurde und Veränderungen seit Jahresbeginn mitteilte. Zu dieser Zeit erscheinen auch die ersten Eisenbahn-Fahrpläne (Hamburg-Berlin), Angaben zu Pferdedroschken-Omnibuslinien und andere Informationen zu Post-, Schiffs- und anderen Verkehrsverbindungen.

1855 kam zu den bis dahin üblichen Teilen (Personen- und Firmenverzeichniss, Straßenverzeichnis und amtliche Informationen) neu der Branchenteil hinzu, ein "Verzeichniß von Einwohnern nach ihren Gewerben und Beschäftigungen". Später gliederte sich dies auf in einen ersten Teil für lokal tätige Gewerbetreibende und einen zweiten Teil für Im- und Exportfirmen. Von der Jahrhundertmitte an nahm die Werbung im Adressbuch deutlich zu. Vielfach erschienen die Anzeigen in einem gesonderten Abschnitt auf farbigem Papier. Um 1890 standen die drei Hauptteile des Hamburgischen Adressbuchs - Personen/Firmen, Straßen und Branchen - vom Umfang her zueinander im Verhältnis 10 : 6 : 3. Ende der 1890er Jahre war das Hamburger Adressbuch einschließlich Nachträgen jährlich zwischen 1.450 und 1.550 Seiten stark.

1877 und 1878 hatte Jérôme Pereira als Konkurrenzprodukt zum "Hamburgischen Adressbuch" ein "Neues Adreßbuch der freien und Hansestadt Hamburg" herausgebracht, das aber keine weitere Fortsetzung fand.

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