Geschichte

Im Straßenteil gab es erstmals Orientierungsskizzen, im Branchenteil Zeichnungen zur Illustration von Warenangaben. Die einzelnen Teile erhielten jetzt endgültig eine jeweils eigene Seitenzählung. 1904 war der letzte Hamburger Adressbuch-Jahrgang in Frakturschrift, während der Übergang zur Antiqua in Altona erst 1913 vollzogen wurde. Auf Wunsch war das Adressbuch jetzt in zwei Teilbänden erhältlich. Der Gesamtumfang betrug für Hamburg ohne Altona um 1900 ca. 2.200 Seiten, 1920 ca. 2.900 Seiten und nahm bis 1930 weiter zu auf rund 3.300 Seiten; danach ist ein leichter Rückgang auf knapp unter 3.000 Seiten zu beobachten. Im Jahr 1905 konnte der Verleger darauf verweisen, dass das Berliner Adressbuch bei 3 Millionen Einwohnern weniger umfangreich war als das von Hamburg mit 1 Million Einwohner. Anfang des Jahrhunderts waren von Jahr zu Jahr durch die Redaktion etwa 1 Million Korrekturen durchzuführen. Die Auflage nahm bis in die dreißiger Jahre stetig zu auf maximal 9.000 Exemplare und war damit die höchste aller Stadtadressbücher im Deutschen Reich.
In den Jahren 1904-1909 gab es etliche Diskussionen um das Adressbuch, u.a. aufgrund zahlreicher Beschwerden über Unübersichtlichkeit des Branchenteils, ungünstige Druckgestaltung, zu knappe Inhaltsverzeichnisse, überbordende Werbung, zu hohen Preis, unzureichende Darstellung der Behörden etc. - Mängel, die sämtlich in wenigen Jahren abgestellt wurden. Zeitweise wurde eine Übernahme der Adressbuch-Herausgabe durch eine Behörde erwogen, aber letztlich doch verworfen. Der Preis sank von 13,50 RM (incl. Altona) zuzüglich 2,00 RM für den Nachtrag im Jahr 1899 auf 9,50 RM (alles incl.) im Jahr 1905.

Die 1911 gefundene inhaltliche Ordnung blieb danach weitgehend bestehen. Von 1926 an erschienen vermehrt historische oder aktuelle Sonderbeiträge zu Wirtschaft, Verkehr, politischen und kulturellen Verhältnissen der Stadt, die auch als Sonderdrucke vertrieben wurden.

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