Recherche-Tipps

  • Online-Inhaltsverzeichnis: Kursiv gesetzt finden Sie die originalen Abschnittsbezeichnungen der Adressbücher. Vorangestellt sind die standardisierten Bezeichnungen für die typischen Teile der Adressbücher, also Personen- und Firmenverzeichnis, Straßenverzeichnis, Branchenverzeichnis, u.a.

  • Zitieren: Benutzen Sie den Menüpunkt Bibliographische Angaben, wenn Sie zitieren wollen. Zitieren Sie bitte die kursiv gesetzten Angaben aus dem Feld 'Hierarchie', dazu Erscheinungsort, Jahr, Seitenzahl und die URL der Dokumentanzeige.
    Angaben zum Band finden Sie im oberen Kasten; Angaben zu Teil und Seite, wo Sie sich befinden, stehen im unteren Kasten.
    Der Seitenzahl kann in römischen Ziffern die Nummer des Teils vorangestellt sein, in dem Sie sich befinden (z.B. III/42 für S. 42 in Teil drei).
    Die Seitenangabe kann sich (bei Nicht-Alphabetteilen) auf einen ganzen Abschnitt beziehen ("S. ... - ..."); zitieren Sie dann bitte die in der Dokumentanzeige sichtbare Seitenzahl.
    URL: wie vom Browser in der Dokumentenanzeige Ihrer zitierten Seite angezeigt mit dem Zusatz [gesehen TT.MM.JJJJ]
    Beispiel:
    Hamburger Adress-Buch für 1896. Dritter Abschnitt. Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner der Stadt Hamburg, mit Angabe ihres Standes und ihrer Wohnungen.- Hamburg : Hermann, 1896, S. III/42. - https://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh-adress/digbib/view?did=c1:101373&sdid=c1:101443&p=164 [gesehen: 19.9.2010]

  • Alphabetische Sortierung:
    Die alphabetische Sortierung variiert im Laufe der Zeit innerhalb der Adressbücher und weicht z.T. von heutigen Gewohnheiten ab.
    Bis 1903 wurden die Buchstaben I und J alphabetisch immer ineinander sortiert, ab 1904 tauchen immer öfter Alphabete mit getrennter Sortierung auf, bis dann ab 1937 immer getrennt sortiert wird.
    Die ursprüngliche Buchstabenfolge Th ist an vielen Stellen heute zu T geworden, z.B. Thierparkstrasse zu Tierparkstrasse und Alsterthor zu Alstertor.
    Umlaute werden in der Regel aufgelöst einsortiert, also ä = ae, ö = oe, ü = ue.
    In frühen Jahrgängen gibt es Alphabete, in denen nur der erste Buchstabe sortiert, innerhalb des Buchstabens die Anordnung aber willkürlich erfolgt. Dies findet man z.B. in den Straßenalphabeten von Hamburg 1799 - 1801.

  • Firmennamen: Wie im alltäglichen Sprachgebrauch oder in heutigen Telefonbüchern variieren die Stellen, unter denen ein Firmenname in das Alphabet eingetragen wurde. Versuchen Sie es, wenn Sie nicht sofort Erfolg haben, möglichst unter verschiedenen denkbaren Stellen: also etwa bei Firmen mit zwei Familiennamen unter beiden.
    Beispiel: Sie suchen 1877 die Schuhfabrik Philippsohn & Freudenthal; Sie finden im Alphabetteil Personen / Firmen Einträge unter:
    - Freudenthal, Max in Firma Philippsohn & Freudenthal
    - Philippsohn & Freudenthal, Stiefelfabrik
    Eventuell hilft auch ein Blick ins Branchenverzeichnis unter der Berufs- bzw. Branchenbezeichnung.

  • Straßennamen: Die Einsortierung von Straßennamen, die aus Adjektiv-Substantiv-Verbindungen zusammengesetzt sind oder Pronomina enthalten (Schöne Aussicht, An der schönen Aussicht), ist uneinheitlich und zuweilen eigenwillig. Wenn Sie die Straße nicht unter dem Beginn des vollen Namens eingetragen finden, suchen Sie bitte auch unter dem Substantiv: beide genannten Beispiele also unter "Aussicht", nicht (nur) unter "Schöne ..." oder "An der ..."; ähnlich: "Großer Bäckergang" (auch) unter "Bäckergang" suchen, "Bei St. Annen" und "St. Annen" beides (auch) unter "Annen" suchen, etc.

  • Versicherungsgesellschaften: Im Personen- und Firmenverzeichnis oft unter A bei "Assecuranz-Compagnien" oder "Assecuranz-Gesellschaften" und nicht unter dem Firmennamen einsortiert. Manchmal auch am Ende des Personen- und Firmenverzeichnisses unter "Assecuranzen". Vgl. auch die Branchen-Verzeichnisse!

  • Begriffe
    • Alphabetteil:
      in den meisten Adressbüchern gibt es 3 große Alphabetteile:
      ein Alphabet der Personen und Körperschaftsnamen (zumeist Firmen)
      ein Alphabet der Straßen, innerhalb einer Straße nach Häusern / Hausnummern geordnet, mit Angabe der Hausbewohner bzw. Hausbesitzer (beides oft in zwei verschiedenen Alphabeten)
      einen Branchenteil mit einem Alphabet der Branchen und Berufe, wobei innerhalb einer Branche dann die Firmen alphabetisch aufgelistet sind. In Hamburg waren die Im- und Exportfirmen in einen eigenen Teil ausgegliedert.
    • Berichtsjahr:
      Hiermit ist das Jahr gemeint, dessen Informationsstand im Adressbuch abgebildet ist. Der Druck des Buches kann später erfolgt sein.
    • Kolumnentitel:
      In vielen Adressbüchern steht innerhalb der Alphabetteile über der jeweiligen Seite oder auch Spalte der Begriff, mit dem die Seite/Spalte beginnt.
    • Liste aller Bände:
      Hier finden Sie alle für Hamburg relevanten Adressbücher, sofern diese bereits digitalisiert wurden.
    • Zollvereins-Niederlage:
      Hamburg war am 15. Mai 1867 dem Norddeutschen Bund beigetreten. Die Stadt hatte dabei etliche Souveränitätsrechte aufgegeben, war aber mit seinem gesamten Stadtgebiet gegenüber dem Deutschen Zollverein Zollausland geblieben und galt als "Freihafen". Aus Übersee kommende Waren konnten zollfrei eingeführt und weiterverhandelt werden, zu verzollen waren sie erst beim Überschreiten der Hamburgr Stadtgrenze zum Zollverein. Umgekehrt mussten von dort nach Hamburg gelieferte Waren an der Stadtgrenze verzollt werden. Um diese Handelsbeziehungen zu erleichtern, gründete der Deutsche Zollverein am 1. Mai 1870 auf einem Gebiet in der Nähe des Bahnhofs Sternschanze eine Niederlassung, die fortan "Zollvereinsniederlage" genannt wurde. Dort konnten Waren aus dem Zollvereinsgebiet gelagert, verarbeitet und abgabefrei wieder ins Reich zurückgeführt werden. "Die Niederlage bildet ein Stück Zollgebiet innerhalb des Freihafengebietes und steht mit dem letzten durch Zugänge, welche zollamtlich überwacht werden, und mit dem Zollgebiete durch directen Gleisanschluss an die Verbindungsbahn in unmittelbarer Verbindung. Die Benutzung der in der Niederlage befindlichen Localitäten und Lagerräume steht [...] gegen Miethe oder Gebühren Jedem frei." (Statistisches Handbuch für den Hamburgischen Staat, 3. Ausgabe, Hamburg 1885, S. 129) Die Niederlassung wurde von einer Aktiengesellschaft betrieben, an der die Stadt einige Anteile hielt. Es gab ein eigenes Postamt (6) in der Zollvereinsniederlage, und die AG errichtete dort außer den Lagerhäusern u.a. auch ein Hotel. Als Hamburg 1881 dem Zollverein beigetreten war und nach einer Übergangsphase bis 1888 den nun auf ein bestimmtes Hafenareal begrenzten Freihafen mit der Speicherstadt errichtet hatte, gingen die Anteile der AG 1888 vollständig an die Freie und Hansestadt über.